Politik

Allgemein 

Jegliche wichtige politische Entscheidung Thrimors geht vom Grafen Folken Tirell Thrimos aus, welcher in der Regel Rücksprache mit den Ratsleuten des Landes hält. Diese verwalten die  Ländereien Alvinion, Tharis, Farun, Lanyrien und Niel’janira und sorgen auch in erster Instanz für die Durchführung dieser Entscheidungen. 

Wichtige Personen

Graf (Anrede „Durchlaucht“):

Folken Tirell Thrimos

Ratsleute (Anrede „Erlaucht“):

Alvinion:Dianthus Nordrassil
Farun:Deagal Remyr
Lanyrien:Valerian Remyr
Niel’janiraGwendolin Amon’din
TharisReyana Camilla Antonietta Isolde Floare

Der Graf 

Die Regierungsform Thrimors ist ganz klar monarchisch aufgebaut, der Alleinherrscher über Thrimor ist der Graf Folken Tirell Thrimos. Der Graf trifft alle wichtigen Entscheidungen, erlässt alle Gesetze und ist die höchste gerichtliche Instanz. Gewaltenteilung gibt es keine, somit verfügt der Graf über politisch uneingeschränkte Macht. Nun mag verwundern, warum das Oberhaupt Thrimors den Titel Graf und nicht König trägt – das kommt daher, dass Thrimor eine Grafschaft ist, die durch den Fluch, der in Ciryon wütete, unbeabsichtigt unabhängig wurde. Über die Generationen wurde das Land ringsherum großteils vergessen und der Graf in die Position eines Königs erhoben. Der Titel blieb und ist somit ein Relikt aus der Zeit vor dem Fluch.

Im Gegensatz zu vielen anderen Monarchien gibt es keine ererbte Thronfolge. Allerdings handelt es sich auch nicht wirklich um eine Wahldemokratie, denn der einzige Wahlberechtigte ist der Graf selbst. Der Graf wählt denjenigen als Nachfolger, den er dafür am fähigsten erachtet. In den häufigsten Fällen fällt diese Wahl auf ein Kind oder einen Enkel des Herrschers selbst. Söhne und Töchter des Grafen werden dennoch mit Prinz und Prinzessin angesprochen, selbst dann, wenn ihr Vater schon gestorben ist und ein anderer seinen Platz eingenommen hat.

Die Ratsleute

Der Rat Thrimors stellt die fünf engsten Berater des Grafen. Aus einer ungewöhnlichen Fügung gibt es aktuell mehr Ratsherren als Ratsdamen – etwas, das in Thrimors Geschichte noch nicht passiert ist. Den Einfluss, den die Ratsleute auf den Grafen haben, ist nicht zu unterschätzen, allerdings bleibt es nicht nur bei dieser beratenden Funktion. Jede Ratsdame bzw. jeder Ratsherr bildet das Oberhaupt über eine der fünf Ländereien. Sie setzen die Interessen des Grafen in diesen Gebieten durch, vertreten umgekehrt die Anliegen der Ländereien gegenüber dem Grafen, sofern sie diese als sinnvoll erachten und fungieren als Richter. Militärisch stehen sie über allen Rängen, ausgenommen dem obersten General des Grafen.

Ratsdamen und -herren gelten als Vertreter des Volkes vor dem Grafen und werden deshalb gewählt, allerdings ist nicht klar definiert, wer wahlberechtigt ist. Sicher ist man sich nur, dass ein Wähler in erster Linie Geld, Ansehen oder Beliebtheit braucht, damit seine Stimme auch gehört wird. Dieses Prinzip erscheint den Bewohnern Thrimors recht einleuchtend und wird nur selten hinterfragt. Traditionsgemäß kommen die Ratsleute aus den gleichen Familien wie jeher. Ihre Familien sind die ehrwürdigsten und ältesten des hohen Adels. Sie sind dementsprechend einflussreich und die Familienmitglieder besetzen nicht selten wichtige Positionen in Thrimor. Keiner, der in Thrimor aufgewachsen ist, würde hierbei aber von Vetternwirtschaft sprechen. Dies ist einfach eine Tradition, die schon immer so war und wohl auch immer so bleiben wird – wobei neuerdings auch wohlhabende Händler nach mehr politischer Macht streben. Prominentestes Beispiel dafür ist sicher Ratsherr Dianthus Nordrassil.

Adel

Wenn von „Adel“ gesprochen wird, ist damit nicht zwangsläufig ein rein erblicher Titel gemeint. Als adelig gilt, wer Geld, Macht und Ansehen hat und sich adelig, das heißt edel, verhält. So gibt es beispielsweise durchaus die Leibeigenschaft in Thrimor, in die sich ein Mensch freiwillig begibt, weil er sich dafür Schutz verspricht, es gilt aber als fein, seine Arbeiter trotzdem auszubezahlen, während ein Herr, der seine Untertanen ausbeutet, auch von seinesgleichen als etwas primitiv und ärmlich betrachtet wird. Nichtsdestoweniger werden aber Besitz und Name an die jeweils Erstgeborene vererbt – womit der Adel praktisch so gut wie immer direkt mitgegeben wird.

Als adlig bezeichnet man in Thrimor all jene, die über besonders viel Vermögen, Macht oder Einfluss verfügen. Dazu zählen zum einen traditionell die Familien, denen seit Jahrhunderten weite Teile des Landes gehören und in deren Hand dadurch das Schicksal unzähliger Bauern liegt, denen ein Stück Land zum Lehen gegeben wurde. Zum anderen aber geben sich mehr und mehr auch reiche Kaufleute und Gildenoberhäupter als edel. Durch ihre weitreichenden Verbindungen und oft großen Reichtum beanspruchen auch diese immer wieder Adelstitel. Außer dem Grafen und den Ratsleuten gibt es noch zwei weitere Titel:  der „Vogt“ und die „Freiführ“. Diese Titel verleiht eine Ratsdame oder ein Ratsherr in seinen Ländereien an jene, deren Einfluss und Macht er offiziell anerkennen möchte.

Das Wort „Ritter“ ist ein reiner Ehrentitel, der für besondere Verdienste im Militär verliehen wird. Dieser wird eher selten in Thrmor verwendet , aufgrund der wenig ausgeprägten Reiterschaft. Gängiger ist der damit gleichzusetzende Begriff der „Schwertgnad“.

Jene adeligen Familien, deren Begründer einst zu Zeiten der Eroberung durch die Raudmannen das Land für sich beansprucht haben, die dieses nach wie vor fest in ihrer Hand halten und die sich als rechtmäßige Herrscher sehen, bilden das Rückgrat der politischen Struktur Thrimors. Teils als von reichen Händlern als „Landadel“ verspottet, herrschen sie unangefochten über ihre Vogteien und Ländereien. Zumeist gehört die Ratsleute einer dieser Familien an und trotz der Tatsache, dass der Titel der Mutter nicht automatisch an die Tochter vererbt wird, ist die Bestätigung der Ratsdame (oder des Ratsherren) für jede neue Generation für sie oft nicht mehr als eine Formalität. Auch gegenüber dem Volk nehmen sich diese Familien weitreichende Recht heraus. Da sie gleichzeitig Lehnsherr, Richter und Befehlshaber ihrer eigenen Wache sind, gibt es auch niemanden, der sie zur Rechenschaft ziehen könnte, sollte jemand den Mut haben, hier ein Fehlverhalten anzuprangern.

In ihren weiten Ländereien und eindrucksvollen Burgen unterhalten diese Familien oft große Wachmannschaften, die teils bis zu hundert Mann umfassen. Einerseits ermöglicht dies den Ratsleuten innerhalb kürzester Zeit mehrere Hundertschaften zu mobilisieren,  andererseits führen die Adelsfamilien auch immer wieder kleinere Scharmützel und Gefechte gegeneinander und machen einander Grenzgebiete streitig. Solange diese Kleinkriege nicht aus dem Ruder laufen und zum Erhalt der Kampfkraft beitragen, schreitet meist weder die Ratsleute noch der Graf selbst hier ein.

Der zweite Teil des Adels besteht aus reichen Kaufleuten und Gildenmeistern, die zwar keine großen Ländereien, dafür weitreichende Beziehungen und oft noch viel größeren Reichtum besitzen. Diese oft als „Neureiche“ belächelten, selbstbewussten Persönlichkeiten bestimmen gerade in den Städten oft das politische Geschehen und werden auch von den Ratsleuten immer mehr anerkannt und bekommen mehr und mehr auch Adelstitel zugesprochen und tragen diese Stolz zur Schau.

Manch Adliger pflegt einen durchaus ausschweifenden Lebensstil und die Sitten und Moral, des einfachen Volkes werden am Hofe eher weiter ausgelegt. So ist es keine Schande sich neben der Ehe einen Galan oder eine Kurtisane zu leisten. Auch gleichgeschlechtliche Ehen sind besonders für herrschende Frauen interessant, sobald eine legitime Erbin aus vorangegangen Ehen gesichert ist.

Ein Galan ist ein Diener einer Adligen, der rein zu ihrem Vergnügen am Hofe gehalten wird. In der trevianischen Schule der Galanterie ausgebildet unterhält er mit Tanz, Gesang und der Darbietung seines Körpers. Selbstverständlich wird am Ende der Ausbildung mit einem kleinem Eingriff auch dafür gesorgt, dass durch seine Anwesenheit keine Unklarheiten in der Erbfolge entstehen.

Politische Brandherde

Innenpolitik

Der schlimmste Feind, der Thrimor im Moment heimsucht, ist die Bruderschaft des ewigen Lebens. Die finsteren Schergen des Geheimordens haben kürzlich die Kleinstadt Nubingen, die aufgrund seiner Lage eine bedeutend größere wirtschaftliche Bedeutung zukommt, als es auf den ersten Blick den Anschein haben könnte, überrannt, seine Bevölkerung versklavt und getötet (häufig in umgekehrter Reihenfolge) und eine große, magische Kuppel um Nubingen errichtet, die es dem Entsatzheer bis heute unmöglich macht, Nubingen zurückzuerobern.

Abgesehen von den kleinen Fehden und Intrigen, die sich ab und an zwischen dem Adel abspielen, liegt ansonsten das Hauptaugenmerk innerhalb des Landes auf den verschiedenen wilden Orkstämmen, die in kleineren Gruppen, besonders im Gebiet des Tiledansees, plündern und brandschatzen.

Der Ratsherr Valerian Remyr klagt über aufbegehrende Gnome, die Anspruch auf die Tharuler Minen erheben und sich weigern mit dem Ratsherrn zusammenzuarbeiten. Dies ist mittlerweile sogar in einen recht kleinen, aber lästigen „gnomischen Befreiungskampf“ ausgeartet, der mit Sabotagen und Überfällen den Minenarbeitern das Leben schwer macht.

Außenpolitik

Neben innenpolitischen Problemen plagt den Grafen, was seit der Öffnung der Grenzen Thrimors von außen auf die Grafschaft zukommt. Durch den ersten Kontakt zur Außenwelt seit Generationen ist die Situation Thrimors völlig neu.  Erstmals wird die Grafschaft mit anderen Herrschern und auch mit deren Armeen konfrontiert. Völlig neue Fronten tun sich auf:

Alt-Ciryonisches Reich

Der Rat der Fürsten Ciryons könnte eine ernsthafte Bedrohung für die Unabhängigkeit Thrimors werden, da Thrimor zu Zeiten vor dem Fluch Teil Ciryons war. Nun, da der Fluch gebannt ist, hat das Alt-Ciryonische Reich seinen Herrschaftsanspruch über das Tal Uninga schon wieder geltend gemacht. Ciryonische Truppen sind unter dem Vorwand, Uninga vor einem Einfall der Thrimorer zu schützen in Uninga stationiert. Die Tatsache, dass diese „Schutztruppe” zahlenmäßig größer ist als die kleine uningarische Armee, zeigt eindeutig, dass es sich hierbei viel eher um eine Besatzungstruppe handelt.

Neuandorien
Über eine noch sehr wilde und gefährliche Route vom Norden Thrimors ausgehend, kommt man nach mehrwöchiger Reise ins Lande Neuandorien. Dieses Land scheint für Handelsbeziehungen wie geschaffen zu sein. Jedoch sind auch schon Konfliktpunkte erkennbar. In Neuandorien ist Sklavenhandel mit einem primitiven Menschenvolk namens „Falken” ganz natürlich. Sklaverei ist in Thrimor jedoch verpönt und verboten – zwar begeben sich arme Bauern in Leibeigenschaft, Menschenhändlern wird aber mit Verachtung begegnet. Abgesehen davon gibt es Gerüchte, dass der neuandorische Adel weitaus intrigendurchsetzter sein soll als der thrimorische.

Uninga
Im Süden Thrimors liegt das Tal Uninga. Dies ist die einzige derzeit bekannte Verbindung von Thrimor nach Ciryon. Uninga war zu Zeiten vor dem Fluch ein Lehen Thrimors und auch sehr wichtig für Thrimor, da viele Gewürzkräuter (etwa das gar nicht so sehr nach Salz schmeckende uningarische Salzkraut, aber auch gewöhnlichere wie Majoran oder Thymian) im flachen Süden besser oder überhaupt nur dort gedeihen. Da Salz und Knoblauch jetzt mehr oder minder dreihundert Jahre lang die einzigen Gewürze in Thrimor waren, hat der Graf gleich nach Öffnung der Grenzen seinen Herrschaftsanspruch wieder auf Uninga erweitert. Die uningarischen Tölpel haben zur Antwort eine der ersten ciryonischen Handelskarawanen, die nach Thrimor reisen wollte, um deren Ladung erleichtert. Die Karawane hatte jedoch eine wertvolle Porzellanlieferung für den Ratsherrn Valerian Remyr geladen. Dieser ist seit diesem Vorfall äußerst schlecht auf die uningarischen Barbaren zu sprechen. Schließlich haben sie seiner Hochzeit und seiner Ehre Schaden zugefügt. Desweiteren haben sich die intelligenten Uningaren aus Angst vor Thrimor Hilfe suchend an Ciryon gewandt, welches Uninga daraufhin kurzerhand besetzt hat.

Südlande
Auch wenn die Landverbindung über Alt-Ciryon und Uninga läuft, gibt es dennoch intensive Kontakte zu den Südlanden. Erst kürzlich hat die Bruderschaft der Turney der Südlande eine Niederlassenschaft am Platz des Goldenen Schillings in Obturum eingerichtet, um displomatische Beziehungen zu Thrimor zu erleichtern. Der Ruf der Thrimorer Garde, eiserne Disziplin und respektvolles Auftreten zu vereinen, hat dazu geführt, dass die Bruderschaft der Garde sogar die Ehre erwiesen haben, sie darum zu bitten, als Turneywache aufzumarschieren. Im selben Gebäude wie die Bruderschaft befindet sich übrigens der Kontor der Imkerei Metwabe, die sich vor allem in der Obturum Adelsriege großer Beliebtheit erfreut.